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Erste urkundliche Erwähnung

Erste urkundliche Erwähnung

Sulzemoos wird in der folgenden Urkunde aus dem Jahr 820 zum ersten mal erwähnt. Aus urheberrechtlichen Gründen darf die Urkunde hier nicht abgebildet werden.

Lateinischer Text

QUALITER COZPALD LAICUS REDDERE BENEFICIUM AD SULZAMOSE
lam vero pandamus quod quidam callida insidiantes mahhinatione quomodo cozpaldum de suo licet igitur benefico defraudare ut etiam omni canominae extirpare potuissent quam ob causam venerunt ad hittonem episcopum referentes ei ut parochctus cozpaldus frequenti meditatione una cum suis germanibus didicisset seu hoc consiliasset quatenus omni Intentione ipsum beneficium domo sanctae mariae trectoribus eius contradicerent audiens autem episcopus arcersiurt eum ad se atque robat ipsam rem quam patruus suus n. pisum domo sanctae mariae tradidit et perdictus cozpaldus inde non minus duobus in beneficium accepit ille autem dicens se numquam aliter puta se aut dicere nisi tantum proprie sanctae mariae fuisse quicquid per fatus pisum habere noscitur In loco nominato sulzamos et statim relaxavit In manus episcopi cum omni Integritate hoc edificia cum domibus curtis mancipus quorum nomina haec sunt odalkis adalker sommrat uuolfkis adalrih ratpot malituni popila uuerindrud alphilt alpsuuind ostila prunhilt kisalhilt ratpurc et tres colonias insuper autem omnem suppellectilem actum est hoc sub die consule quod est QUARTA NONUS IUNIUS anno gloriosissimi hloduuuici imperatoris augustus SEPTO indictione TREDECIMA presentibus istis keparoh freso alprih aram uualtrih liutprant sulman uualho reginhoh asolt tamuzan uuofum emilo engilker putilo erchanolf spulit kiro engilhart ceterumquem quando haec omnia sanctas iterum perstavit ei episcopus in beneficium tradiu contra domum sanctae mariae cum servitio et fidelitate servaret ego itaque pirhcilo indigum sub dilecti ac iussu de domino hittone episcopo scripsi.

Quelle: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Traditionsbuch des Hochstift Freising

Wie der Laie Cozpald sein Lehen in Sulzemoos zurückgab
Wir tun kund, dass es möglich war, dass gewisse hinterhältige Menschen durch eine geschickte Machenschaft Cozpald um sein Lehen betrügen und sogar das gesamte kirchliche Regelwerk ausrotten hätten können.
Aus diesem Grund wandten sie sich an Bischof Hitto und berichteten ihm, dass vorgenannter Cozpald sich bei häufigen Planungen mit seinen Brüdern darauf verständigt habe, mit aller Anstrengung, jenes Lehen dem Haus der Hl. Maria ( = Kirche Freising) oder auch dessen Leitern abzusprechen. Als der Bischof dies hörte, ließ er ihn zu sich kommen und fragte ihn in nach dem Besitz, den sein Onkel Pisum der Hl. Maria (= Kirche Freising) geschenkt hatte, und die vorgenannter Cozpald hierauf nicht weniger als zwei Mal als Lehen empfangen hatte. Jener aber sagte, dass er niemals etwas anders angenommen oder gesagt habe, als dass das, was Pisum in Sulzemoos besessen habe, Eigentum der Hl. Maria (= Kirche Freising) sei, und gab es sofort mit allen Zugehörungen in die Hände des Bischofs auf. Es handelt sich dabei um Gebäude mit Häusern, um Hofstätten und um Eigenleute mit folgenden Namen : Odalkis, Adalker, Somrat, Uuolfkis, Adalrih, Ratpot, Mahtuni, Popila, Uuerindrud, Alphilt, Alpsuuind, Ostila, Prunhilt, Kisalhilt, Ratpurc sowie um drei Ansiedelungen, obendrein noch um allen Hausrat. Dies geschah am 2. Juni 820, im 7. Regierungsjahr des erlauchten Kaiser Ludwig in der 13. Indiktion in Gegenwart folgender Zeugen: Keparoh, Freso, Alprih, Aram, Uualtrih, Liutprant, Sulman, Uualho, Reginhoh, Asolt, Tamuzan, Uuofuni, Emilo, Engilker, Putilo, Erchanolf,. Spulit, Kiso, Engilhart und die Übrigen. Als das alles geschehen war, setzte der Bischof ihn wieder in sein Lehen ein, jedoch nur solange er gegenüber dem Haus St. Marien mit Dienst und Treue diente. Ich aber Pirhtilo unwürdiger Subdiakon habe dies auf Befehl des Herrn Hitto geschrieben.

Anmerkungen

Ludwig I. der Fromme, * Chasseneuil 778, + Rheininsel bei Ingelheim 840, röm.-dt. Kaiser seit 814 (Krönung 816), Sohn von Karl I. der Große. Ludwig stützte sich vornehmlich auf geistliche Berater (daher sein Beiname), geriet in Konflikt mit seinen Söhnen, die ihn zweimal absetzten und damit die Erosion der Karolingermacht einleiteten.

Tageszählung: Römischer Kalender nach Kalenden (1. eines Monats), Nonen (5. bzw. 7. eines Monats) und Iden (13. bzw. 15. eines Monats). In den Monaten März, Mai, Juli, Oktober fallen die Nonen auf den 7., die Iden auf den 15. des Monats. Bei allen anderen Monaten auf den 5. bzw. 13. Die Besonderheit des römischen Kalenders ist, dass von den drei Fixdaten (Kalenden, Nonen, Iden) rückwärts gezählt wurde, wobei der jeweilige Anfangstag mitgezählt wurde.
Beispiele: XVII. Kalenden des Aprils = 16. März; II. Nonen des März = 6. März; V. Iden des März = 11. März.

In Königsurkunden findet sich zudem die Jahreszählung nach Indiktionsjahren, einem von Kaiser Diokletian 297 eingeführten 15-jährigen Steuerzyklus, von dem jeweils nur das Jahr der laufenden Indiktion angegeben wird. Da die Indiktionsrechnung (zurückgerechnet) im Jahr 3 v. Chr. beginnt, ergibt sich folgende Berechnung für die Indiktion:
           Indiktion = Rest aus: (Inkarnationsjahr + 3) : 15